Wenn ich die Entwicklung internationaler politischer Konflikte beobachte, die sich durch fortwährende gegenseitige Verletzungen, durch eine immerfort steigende Menge an Opfern und Tätern in einem traumatischen Strudel befinden, fühle ich mich oft hilflos. Auf eine Vermittlung auf dieser Eskalationsstufe bereitet eine klassisch strukturierte Mediationsausbildung natürlich nicht vor. Umso mehr freue ich mich, dass es KollegInnen gibt, die sich auch dieser Konflikte annehmen. Ein Interview mit David Harland, dem Leiter des Zentrums für humanitären Dialog in Genf („Spektrum der Mediation“, Ausgabe 54), enthält folgende Passage: „Sind Sie auch im Ukraine-Konflikt aktiv?“ „Ja.“ „Haben Sie eine Vorstellung, wie der Konflikt gelöst werden könnte?“ „Ja.“ Ein wenig beruhigend, nicht?